Snarky Puppy
Culcha Vulcha
GroundUP!/Universal
PRO

Ralf Dombrowski
KONTRA
Fusion: Das war einmal eine Musik, die dem Jazz eine Frischzellenkur verordnen oder dem Rock intellektuellere Note verpassen sollte. Klappte beides nicht. Fusion erschöpfte sich darin, verzwickte Konstrukte im Schweinsgalopp abzuwickeln, um sich möglichst schnell in ausschweifende solistische Alleingänge zu stürzen. Dass diese musikalische Selbstinszenierung mit Snarky Puppy eine Renaissance erlebt, ist ernüchternd. Das erste „richtige“ Bandalbum befeuert den Hype um das Ensemble der Alleskönner zusätzlich. War das „Family Affair“-Konzept, bei dem die Jungs live mit illustren Gästen auftraten, wegen seiner Vielfalt noch ganz witzig, so erschöpft sich „Culcha Vulcha“ in einer Aneinanderreihung von Kunststücken, Verzierungen, Schleifchen und Muskelspielen. In jedem Stück mangelt es am Mannschaftsgeist, an einem gemeinsamen Ziel, an einem unwiderstehlichen Groove.
Reinhard Köchl







