Rebekka Bakken

Nord

Supreme Music Group/Naxos

Rebekka Bakken – Nord (Cover)Sie sang Kammer-Jazz, Tom Waits oder Country, lebte in New York, Wien und Schweden. Jetzt besinnt sich Rebekka Bakken radikal auf ihre Herkunft. „Nord“ ist das erste Album, auf dem die Norwegerin fast ausschließlich in ihrer Muttersprache zu hören ist. Nach vielen Jahren im Ausland könne sie den Stücken aus ihrer Kindheit – Kirchenhymnen, Schlaflieder, Volksweisen – nun mit der nötigen Freiheit begegnen, sagt Bakken. Das Ergebnis klingt wie archaisch Hexenhaftes für eine düstere Wikingerserie („So Ro Til Meg Selv“) oder ungemein berührend wie das von Stein Austruds Klavier, Streichern und Eivind Aarsets sirrender Gitarre untermalte „Eg Veit I Himmelrk Ei Borg“. Für das einzige Stück auf Englisch, der folkrockigen Vertonung eines Gedichts der Sufi-Mystikerin Rabia al-Basri aus dem achten Jahrhundert, holte sich Bakken den syrischen Gastsänger Saleh Mahfoud ins Studio. Gott, Allah, die Mysterien des Nordens – es ist alles eins in den von der Norwegerin zum neuen Leben erweckten, uralten Liedern.

Text
Josef Engels
, Jazz thing 161

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