19: Darmstädter Jazzforum
Kathrin Pechlof TrioSeit 1989 findet alle zwei Jahre das Darmstädter Jazzforum statt. Wurde die erste Ausgabe vom Gießener Musikwissenschaftler, Jazzforscher und Saxofonist Ekkehard Jost organisiert, so hat diese Aufgabe ab 1991 der Gründungsdirektor des Jazzinstituts Darmstadt, Wolfram Knauer, übernommen. Längst hat man die ursprüngliche Vortragsform aus Referaten und Diskussionen erweitert und ist näher dran an den Aus- und Wechselwirkungen der Themen mit den künstlerischen und sozialen Realitäten vieler Akteur/-innen der Jazzszene. Zuletzt waren „Destination Unkown – Die Zukunft des Jazz“ 2023, „Roots. Heimat. Wie offen ist der Jazz?“ 2021 und „Positionen! Jazz und Politik“ 2019 Themen beim Jazzforum.
Das 19. Darmstädter Jazzforum vom 24. bis 28. September ist das erste unter der Verantwortung von Knauers Nachfolgerin Bettina Bohle. Es ist von Alice Coltranes „Universal Consciousness“ inspiriert und hat den erklärenden Untertitel „Jazz, Spiritualität und der Blues des guten Lebens“. Musik spielt seit jeher eine zentrale Rolle in spirituellen und rituellen Kontexten. „Call and Response“-Strukturen vieler Musiktraditionen fördern Dialog und Gemeinschaft und stehen für spirituelle Verbundenheit. Dabei ist Musik Medium für Inspiration und Kommunikation und wird durch Tanz und Bewegung auch zur körperlichen Erfahrung.
Afroamerikanische Musiker/-innen nutzten spirituelle musikalische Formen von Spirituals über Gospel bis hin zum Free Jazz als Widerstand gegen Rassismus und Diskriminierung in den USA. Die spirituelle Widerstandskraft prägte die Entwicklung des Jazz nachhaltig als offenes, improvisationsbezogenes Genre. Konzerte gibt es auch dieses Jahr wieder – unter anderem mit dem Kathrin Pechlof Trio und dem Duo Michael Wollny (Piano) und Émile Parisien (Sopransaxofon). Das komplette Konferenz-, Workshop- und Konzertprogramm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
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Darmstädter Jazzforum