USA: NEA Jazz Masters 2026

Carmen LundyCarmen LundySeit 1982 wählt die US-Stiftung „National Endowment for the Arts“ (NEA) jährlich bis zu sieben Jazzmusiker/-innen als „NEA Jazz Masters“ aus. Bislang wurden die Ernennungen stets jedes Jahr zum Sommeranfang bekannt gegeben. Doch diesmal war es anders, und die NEA ließ sich bis Mitte November Zeit, um den Jahrgang 2026 der Öffentlichkeit vorzustellen. Gründe für diese Verzögerung wurden nicht bekannt. Aber aus der NEA ist zu hören, dass die Anti-Bürokratie-Kampagne von US-Präsident Donald Trump auch diese staatliche Kultur-Fördereinrichtung betroffen haben soll, dass Mitarbeiter/-innen entlassen und ganze Abteilungen aufgelöst wurden. Nachdem man zeitweise sogar befürchtet hatte, dass nicht nur der 2026er-Jahrgang gecancelt, sondern auch das Programm komplett beendet werden könnte, wurden kürzlich dann doch vier neue „NEA Jazz Masters“ ernannt: die Sängerin Carmen Lundy, der Perkussionist Airto Moreira und die Pianistin Patrice Rushen, die Radiojournalistin Rhonda Hamilton wird mit dem „NEA Jazz Masters Award for Jazz Advocacy“ ausgezeichnet.

„Mein Lebenswerk ist die Summe vieler Teile“, sagt Lundy. „In über 50 Jahren als Jazzsängerin habe ich durch diese Musik die Welt kennengelernt und bin stolz darauf, für meine Heimat Botschafterin der Kunstform Jazz zu sein.“ Und Moreira meint: „Gute Musik mit anderen zu spielen und diese mit der ganzen Welt zu teilen, das ist meine eigentliche Motivation als Künstler. Deshalb gebe ich einfach weiterhin mein Bestes und teile meine Gefühle mit den Menschen überall auf der Welt.“ Auch Rushen bleibt bescheiden: „Für mich ist es eine große Ehre, eine der ,NEA Jazz Masters‘ geworden zu sein; also zu denjenigen zu gehören, deren Liebe für die Kunstform Jazz diese Musikform immer auch vorangebracht hat.“

„Anlässlich der Feierlichkeiten zum 250-jährigen Bestehen der Vereinigten Staaten 2026 sind wir von der NEA stolz, diese Künstler/-innen auszuzeichnen“, wird NEA-Chefberaterin Mary Anne Carter in der Pressemitteilung zitiert: „Jazz ist das größte kulturelle Geschenk unserer Nation an die Welt. Wie unser Land auch hat Jazz ein reichhaltiges Erbe, das durch diejenigen, die ihr Leben und ihre Kreativität dieser Musik widmen, gemehrt wird.“ Die vier „NEA Jazz Masters“ werden im kommenden Jahr am 18. April mit einer Gala im „John F. Kennedy Center for the Performing Arts“ in Washington gefeiert.

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„NEA Jazz Masters“ 2026

Text
Martin Laurentius
Foto
Janet Van Ham

Veröffentlicht am unter News

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