Bogotá entdeckt den Afrobeat
Der Sound des kolumbianischen Undergrounds
Solidarität statt Ellbogen

Bei La Makina del Caribe ist der Clash der Kulturen noch größer, denn jedes der sieben Bandmitglieder kommt aus einer anderen Region und hat musikalisch andere Vorlieben. „Dadurch klingt jedes Stück anders und enthält andere Zutaten“, erklärt Fabían Morales von La Makina del Caribe. Ähnlich vielfältig arbeiten Systema Solar, die traditionelle afrokaribische Stile wie Porro, Bullerengue und Champeta mit House, Techno und Rap-Grooves zu ihrem „Berbenautika“ fusionieren. Zwischen den Bands gibt es regen Kontakt. So lassen Choc Quib Town Stücke von Richard Blair von Sidestepper remixen, und Lucas Silva arbeitet mit anderen Produzenten wie Iván Benavides gelegentlich zusammen. „Kontakte entstehen auch am DJ-Pult, denn viele von uns legen schließlich auch auf und schicken sich dann Mixe übers Netz zu“, erklärt Silva. Er arbeitet gelegentlich mit den wenigen alternativen Labels wie Surfonic vom schon erwähnten Iván Benavides und Polen Records von Bomba Esteréo zusammen.

In Medellín bei Son Batá wird der Tourplan genau studiert. „Für unsere Kids ist das pure Motivation und ein Beispiel für den Weg aus dem Kreislauf der Gewalt“, so der 24-jährige Nene. Der studiert mittlerweile Englisch und Musik und ist auch im Studio mit von der Partie. Der Traum von der eigenen CD und der Tour von Son Batá ist auch in der Comuna 13 präsent. Choc Quib Town haben es doch vorgemacht.
Anspieltipps
Bomba Estéreo Estalla (Polen Records/Import)
Systema Solar Systema Solar (Chusma Records/Import)
Choc Quib Town: Oro (World Connection/edel Kultur)
Cumbia Bestial Compilation (Chusma Records/Import)
V.A. Afritanga – the Sound of Afrocolombia (Trikont/Indigo)
V.A. Palenque Palenque: Champeta Criolla & Afro Roots in Colombia 1975?–?91 (Palenque Records/Soundway/Indigo)





