Record Store Day: Black Friday

Darüber hinaus ist der Jazz im Vergleich zum dominanten „Dad Rock“ etwas schwach vertreten, aber nicht ohne Verlockungen. So können Fans von Miles Davis, die die komplette „Live At The Plugged Nickel“-Box verpasst haben, das zweite Set nun noch einmal als Doppel-Vinyl (Columbia/Sony) erwerben. Ebenfalls auf zwei LPs passt Yusef Lateefs „Golden Flower – Live In Sweden“ (Jazz Detective/edel) mit Konzerten von 1967 und 1972. Ein Saison-gemäßer Evergreen ist das nun mit Popup-Cover erhältliche Album „A Charlie Brown Christmas“ (Concord Universal) vom Vince Guaraldi Trio, das mit seinem Piano-Jazz jahrelang den Soundtrack der „Peanuts“ prägte. Mehr oder weniger kreative Resteverwertung bietet die Compilation „Jazz Diseponsary: Green Bullets“ (Concord/Universal). Hinter der umständlichen Hintergrund-Story verbergen sich Funk und Fusion von unter anderem Dizzy Gillespie, Isaac Hayes und Merl Saunders.
Die denkwürdigste Deluxe-Edition gilt dem einzigen Album der Descendants Of Mike And Phoebe. Hinter dem Bandnamen stecken die Geschwister Cliff, Grace und Consuela Lee unter der Leitung ihres Bruders, des Bassisten Bill Lee, der heute vor allem als Vater des Filmemachers Spike Lee bekannt ist. 2023 starb er in Brooklyn, New York. In dem Film „Crooklyn“ setzte der Regisseur ihm 1994 ein melancholisches Denkmal. „A Spirit Speaks“ (Strata East/Bertus) wurde 1974 erstmals veröffentlicht und ist eine für das Label typische, in sich ruhende Fusion aus Gospel, Funk, Avantgarde und Piano-Jazz.
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„Black Friday“






