RIP: Eddie Palmieri

Eddie PalmieriEddie PalmieriAm 6. August starb in Hackensack, New Jersey, der Pianist, Bandleader und mehrfache Grammy-Gewinner Eddie Palmieri. Geboren 1936 in New York als Kind puerto-ricanischer Eltern, begleitete er schon als Halbwüchsiger seinen älteren Bruder, den Trompeter Charlie Palmieri, auf Konzerten und Talentwettbewerben. Die beiden sollten bis zu Charlies Tod 1988 immer wieder zusammenspielen. Eddies Hauptvehikel war jedoch zunächst sein 1961 gegründetes Conjunto La Perfecta, mit dem er den kubanischen Charanga-Stil für die New Yorker Salsa-Verhältnisse herrichtete. Die dafür charakteristische Flöte behielt er, besetzte aber die traditionellen zwei Violinen durch zwei Posaunen und kreierte damit einen kraftvollen Sound, den sein Bruder in den Liner-Notes zum ersten, selbstbetitelten Perfecta-Album „Trombanga“ taufte.

Das Conjunto war bis in die 1970er-Jahre aktiv, parallel nahm Palmieri zahlreiche Alben für Verve und Tico Records auf, unter anderem mit Vibrafonist Cal Tjader. 1975 erhielt er für „The Sun Of Latin Music“ (Coco Records) den ersten Grammy für Latin-Musik, dem im Lauf der Jahrzehnte acht weitere folgten, zuletzt 2006 für „Simpatico“ (Artistshare) mit dem Trompeter Brian Lynch. Dabei hatte Palmieri seine Karriere bereits 2000 für beendet erklärt, ließ sich aber bis zuletzt noch zu Produktionen und Konzertauftritten bewegen. Eine zuverlässig nachwachsende Salsa-Fangemeinde wollte ihn nicht so einfach loslassen. So reformierte er 2005 vorübergehend La Perfecta und leitete im Jahr darauf im Lincoln Center ein Bigband-Tributkonzert für seinen Bruder Charlie.

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Eddie Palmieri

Text
Eric Mandel
Foto
Erik Valind

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