RIP: Chuck Mangione
Chuck MangioneFür Chuck Mangione war das Flügelhorn das Instrument seiner Wahl. Anders als bei vielen Trompeter/-innen, die dieses Blechblasinstrument aus der Bügelhorn-Familie oftmals als Zweitinstrument spielen, liebte Mangione den geschmeidig-weichen Klang des Flügelhorns, mit dem er viele Jahre lang seine Musik mit einem buttrig-zuckrigen Fondant überstrich. Für einige ist der Sound, mit dem Mangione vor allem in den 1970er- und ’80er- Jahren so erfolgreich war, zwar nichts weiter als Easy Listening oder Muzak. Doch für Mangione war es anders. Vor allem dann, wenn er das Flügelhorn fast mit der Attack der Trompete blies, bekam seine Phrasierung eine prickelnde Schärfe, die Kontraste setzte zur Süße des musikalischen Settings drum herum.
Mangione, 1940 in Rochester, New York, geboren, leitete schon während der Highschool-Zeit mit seinem Bruder Gap eine eigene Band, The Jazz Brothers, mit der die Geschwister drei Alben aufnahmen. In seiner Heimatstadt studierte er an der Eastman School Of Music, wo er auch das Flügelhorn entdeckte. Nach seinem Studium wurde er Trompeter bei Art Blakey’s Jazz Messengers, in der Nachfolge von Clifford Brown, Kenny Dorham und Lee Morgan. An die Eastman School Of Music kehrte Mangione Ende der 1960er noch einmal zurück, um dort das Jazzorchester zu leiten, und nahm In der Zeit auch mit dem Philharmonie-Orchester seiner Heimatstadt auf. Mit seinem seinem Quartett und Quintett unter anderem mit den Saxofonisten Gerry Niewood und Chris Vadala begann er den 1970ern, sein Erfolgsrezept mit der Verschmelzung von Jazz, Pop und Latin zu entwickeln.
Einem breiten Publikum wurde Mangione bekannt, als der Titelsong „Chase The Clouds Away“ in den USA Erkennungsmelodie für die TV-Übertragung der Olympischen Spiele in Montreal 1976 wurde. Für „Bellavia“ bekam er 1977 seinen ersten Grammy, ein Jahr später wurde er für den Soundtrack zum Film „Children Of Sanchez“ erneut mit diesem renommierten Musikpreis ausgezeichnet. Bis Ende der 1980er-Jahre tourte er exzessiv mit seinen verschiedenen Bands und popularisierte noch mehr sein Erfolgsrezept aus eingängigen Melodien, schlichten Arrangements und wenigen Improvisationsparts. Zudem trat er auch als Schauspieler in US-amerikanischen Fernsehserien auf, wie zum Beispiel in „Magnum“. An seinem 60. Geburtstag spielte er ein Benefizkonzert, mit dem er mehr als 50.000 US-Dollar für das St. John Nursing Home einnahm. 2015 setzte er sich zur Ruhe und verkaufte später die Rechte an seiner Musik. Am 22. Juli ist Charles Frank „Chuck“ Mangione im Alter von 84 Jahren in seiner Heimatstadt Rochester gestorben.
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