Zuletzt hatte Jan Lundgren Weihnachtliches im Angebot. Das passte gut zu ihm, denn der schwedische Pianist gehört zu den romantischen Reduktionisten, die der Musik gerne Raum lassen, ohne sich darin zu verlieren. „Flowers Of Sendai“ knüpft zwar nicht direkt daran an, präsentiert sich aber als ebenfalls sehr umsichtig mit der Fülle der Töne agierendes Trioalbum. Flankiert von Bassist Mattias Svensson und Drummer Zoltan Csörsz jr. schlendert Lundgren niveauvoll im Bill-Evans-nahen Stil harmonisierend zwei Handvoll Stücke entlang, mal von frühen Mitstreitern wie Georg Riedel, Paolo Fresu oder Richard Galliano, mal aus eigener Feder oder dem Bandfundus entlehnt. Keine der Kompositionen erfindet das Genre neu, dafür aber erfüllen die Stücke alle Erwartungen, die man an ein gepflegtes Klaviertrio der Gegenwart stellt, und umgarnen das Ohr vor allem durch den sanft pulsierenden, gelassenen Flow der Musik.
Text
Ralf Dombrowski
Ausgabe
, Jazz thing 104
Veröffentlicht am 14. Jul 2014 um 10:01 Uhr unter Reviews
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