Schon in ihrer Heimat Frankfurt begann sie zu singen, doch erst über Paris fand sie in New York die Jazzszene, die ihr zur zweiten Heimat wurde. Folgerichtig ist das Trio von Kristiana Roemer auch durchweg mit Amerikanern besetzt, die intime Formation wird durch Gäste an Gitarre (Ben Monder, Gilad Hekselman), Saxofon (Dayna Stephens) und Perkussion (Rogerio Boccato) subtil erweitert. Roemer phrasiert sehr sorgfältig, was manchmal leicht manieriert wirken kann. Ihre deutschen Wurzeln pflegt sie, indem sie auch Lieder auf Deutsch singt nach Texten von Hermann Hesse und Felice Schragenheim (der in dem Spielfilm „Aimée und Jaguar“ ein Denkmal gesetzt wurde). Aber natürlich hat sie auch die Jazztradition verinnerlicht: Dafür stehen Fassungen von Stanley Turrentines „Sugar“ und „Duke Ellington’s Sound Of Love“ von Charles Mingus am Ende der CD. Die verträumte Attitüde steht ihr durchweg gut.
Text
Rolf Thomas
Ausgabe
, Jazz thing 136
Veröffentlicht am 16. Nov 2020 um 00:02 Uhr unter Reviews
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