Iiro Rantala
Potsdam
ACT/edel
PRO

Ralf Dombrowski
KONTRA
Iiro Rantala verrät Virtuosität, Spielwitz und Kenntnisse der Jazzgeschichte. Genau das ist aber sein Problem. Nicht nur das des Finnen, sondern großer Teil der Jazz-Community. Man zieht sich in eine Blase selbstvergessenen Schönklangs zurück, ersetzt Inhalt durch Form, lässt die Welt draußen und erfreut sich an dem schnell gefundenen gemeinsamen Nenner. Wir unter uns, was geht uns der Rest an? Sicher, Jazz wird die Probleme der Welt nicht lösen, dafür hat er in den letzten Jahrzehnten viel zu viel von seiner Breitenwirkung eingebüßt. Doch ein Album wie „Potsdam“ ist Hedonismus in Reinkultur. Ein Hauch Risikobereitschaft, ein My Herausforderung, der Ansatz einer Idee, mehr kommunizieren zu wollen als einfach nur sich selbst, der Keim eines Gefühls von Teilhabe … Nichts von alledem ist zu spüren. Gott erhalte Iiro Rantala seine in Musik gegossene Glückseligkeit.
Wolf Kampmann






