Schweiz: Ambrosetti Jazz Award für Daniel Humair

Im Joachim Kühn Trio war Humair der Älteste. 1938 in Genf in der französischen Schweiz geboren, zog er als 20-Jähriger nach Paris, wo er zum gefragten Schlagzeuger für die Tournee-Bands vieler amerikanischer Musiker wurde – wie beispielsweise Chet Baker, Kenny Dorham, Jackie McLean oder Bud Powell. Schon 1959 rief er auch mit dem Pianisten Martial Solal eine eigene Band ins Leben, spielte 1965 auf Attila Zollers Album „The Horizon Beyond“ mit und war ab 1968 Schlagzeuger der European Rhythm Machine des amerikanischen Altsaxofonisten Phil Woods. Fast schien es so, dass viele der Bands und Projekte, in denen Humair bis 1985 mitwirkte (mit George Gruntz, Henri Texier, Anthony Braxton, Johnny Griffin usw.), geradezu logisch zum Joachim Kühn Trio hinführten. Auch im Alter von 82 Jahren hat der Schlagzeuger (der übrigens seit den 1960ern gleichfalls ein äußerst produktiver und kreativer bildender Künstler ist) nichts von seiner kreativen Neugier verloren – wohl auch deshalb ist er zum Mentor für viele Musiker*innen der jüngeren Generation geworden. Humair wird dieses Jahr mit dem mit 10.000 Schweizer Franken dotierten „Franco Ambrosetti Jazz Award“ ausgezeichnet. Preisverleihung und Preisträgerkonzert finden im November in Zürich statt.





