RIP: Foday Musa Suso

Foday Musa SusoFoday Musa SusoMit dem gambischen Kora-Spieler, Multiinstrumentalisten und Komponisten Foday Musa Suso ist im Alter von 75 Jahren ein Musiker gestorben, der als einer der ersten die Griot-Kultur in den Westen getragen hat. Suso zeichnete sich bereits in den 1970ern durch Innovationen auf seinem Instrument aus: Zu den 21 Saiten der Stegharfe Kora fügte er drei Bass-Saiten hinzu, um ihren Sound beständiger und tanzbarer zu machen, gleichzeitig entwickelte er neue Stimmungen. Es war ihm ein Bedürfnis, die unterschiedlichen Spielweisen der Griots in verschiedenen Ländern Westafrikas zu lernen. Als Lehrer wirkte er dann an der renommierten ghanaischen Universität von Legon. Suso, der parallel zu seinem Griot-Erbe mit der Musik von Jimi Hendrix, James Brown und Howlin’ Wolf aufwuchs, war von der Idee getrieben, westafrikanische Musik mit der Musik des Okzidents zusammenzubringen.

1977 siedelte er nach Chicago über und schloss sich mit dem Perkussionisten Adam Rudolph, Drummer Hamid Drake und weiteren Musikern zur Mandingo Griot Society zusammen, bei der auch Don Cherry gastierte. International bekannt wurde Suso 1984, als Herbie Hancock, vermittelt durch Bill Laswell, ihn einlud, am Titelsong „Junku“ für die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles mitzuwirken. Daraufhin schloss sich Suso Hancocks Band an, 1985 veröffentlichten sie das Duo-Album „Village Life“. In den Folgejahren spielte der Gambier etliche Solo-Alben in lockerer Folge ein. Zugleich ging er eine lange Freundschaft mit Philip Glass ein und war unter anderem an dessen Soundtrack „Powaqqatsi“ beteiligt. 1992 war er auf dem Klassiker des Kronos Quartet, „Pieces Of Africa“, zu hören. Weitere Kollaborationen unternahm er mit Ginger Baker, Laswell, Jack DeJohnette und Pharoah Sanders. Nach einem Herzinfarkt 2021 kehrte Suso in seine Heimat Gambia zurück, wo er nun am 25. Mai gestorben ist, wie erst jetzt bekannt wurde.

Text
Stefan Franzen
Foto
Milton Martínez/CC BY-SA 2.0

Veröffentlicht am unter News

Bezau Beatz 2025