Mit ihrem zweiten Album „Isla“ und ihrer von Jazz thing präsentierten Deutschlandtour waren die vier Süd-Londoner eine der erfrischendsten Jazzentdeckungen des Frühjahrs 2010. Der europaweite Anklang hat Realworld nun motiviert, das Debüt der Briten noch einmal zu veröffentlichen – in einem von Radiohead-Produzent John Leckie überarbeiteten Mix und um drei Live-Tracks erweitert. Eine lohnende Entscheidung, denn „Knee Deep In The North Sea“ ist das stringentere Werk: dominiert von der klanglichen Spannung zwischen Jack Wyllies gelegentlich an Charlie Mariano erinnerndem Altsax-Spiel und Duncan Bellamys Arbeit am Hang (einer Schweizer Weiterentwicklung der Steeldrums, die optisch an einen Wok erinnert), entfaltet das Quartett einen sehr speziellen Gruppensound. Der enthält Elemente von Minimal Music wie auch impressionistische Passagen, Bellamys Rhythmusmuster am Hang lösen unwillkürlich Karibik-Assoziationen aus, während Bass und Schlagzeug mitunter Loop-ähnliche Grooves vorgeben. Zwischen Jazz, Weltmusik und Indie-Ästhetik entwickelt das Portico Quartet so eine beachtliche Ausdrucksbreite.
Text
Christian Stolberg
Ausgabe
, Jazz thing 87
Veröffentlicht am 07. Mrz 2011 um 10:03 Uhr unter Reviews
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Portico Quartet – Knee Deep In The North Sea
Veröffentlicht am 21. Feb 2011 um 20:20 Uhr unter
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