Film-Doku: Jazzfieber

Rolf KühnRolf Kühn„Ein ambitioniertes Unternehmen: Die beiden Filmemacher Andreas Heinrich und Reinhard Kungel wollen eine Dokumentation drehen, die die Geschichte des Jazz in Deutschland zum Thema hat: ,Entering Germany: Wie der Jazz nach Deutschland kam‘. Anders als vergleichbare Projekte nehmen sie dafür die Gegenwart in den Blick, um immer wieder Rückschau auf die Geschichte zu halten. Es wurden und werden Gespräche mit den Altvorderen des ,German Jazz‘ geführt, wie zum Beispiel Paul Kuhn, Coco Schumann, Rolf Kühn, Max Greger, Klaus Doldinger, Hugo Strasser, Peter Thomas und dem ,DDR-Jazz-Papst‘ Karlheinz Drechsel. Zudem soll die junge Szene ausgiebig zu Wort kommen und auch im Mittelpunkt der Handlung stehen.“ Das haben wir bereits im November 2015 in unseren Jazz thing News über dieses Filmprojekt geschrieben. Ursprünglich hatten die beiden Filmemacher gehofft, mit ihrer Doku 2017 in die Kinos zu kommen. Aber natürlich steht und fällt ein so aufwendiges Projekt mit der Finanzierung, zudem ist auch noch die Corona-Pandemie gekommen, sodass die Produktion sage und schreibe zwölf Jahre dauerte, bis „Jazzfieber. The Story Of German Jazz“, so der neue Filmtitel, fertig gestellt werden konnte. Offizieller Kinostart ist nun am 7. September.

Es ist von großem dokumentarischen Wert, dass Heinrich und Kungel viele der Altvorderen noch einmal für „Jazzfieber“ mit der Kamera begleiten und sprechen konnten. Coco Schumann ist mittlerweile gestorben, so wie zum Beispiel Max Greger, Rolf Kühn oder Karlheinz Drechsel auch. Jüngere Jazzmusiker/-innen lassen Heinrich und Kungel Deutschlands Jazzhistorie aus der Perspektive einer anderen Generation kommentieren. Einige kennt man – wie beispielsweise die Sängerin Alma Naidu, die Schlagzeugerin Mareike Wiening, den Trompeter Jakob Bänsch oder den Pianisten und Professor für Jazz-Klavier an der Hochschule für Musik und Tanz München, Tizian Jost.

Das Echo derjenigen, die „Jazzfieber. The Story Of German Jazz“ bereits gesehen haben, ist durchweg positiv. „Und wieder mal ist die Behauptung belegt, dass schwere Geburten schöne Kinder bringen. Gratulation zum Film!“, ist der Manager der SWR Big Band, Hans Peter Zachary, überzeugt. Und der Frankfurter Schlagzeuger und Banker Peter Baumeister sagt: „Sehr schön ist es, dass die alten Musiker ausführlich zu Wort kommen. Ein unschätzbares Dokument. Die Idee mit den jungen Musikern als Kommentar zu den Geschichten ist sehr gut. Die Produzenten haben das Thema hervorragend umgesetzt.“ Auch ACT-Chef Siggi Loch gratuliert den Filmemachern: „Gerade habe ich mir ,Jazzfieber‘ mit großem Vergnügen angesehen. Das haben Sie sehr gut gemacht!“ Wer den offiziellen Kinostart nicht abwarten möchte, fährt am 25. August nach Simmern im Hunsrück. Dort ist bei den „Heimat Europa Filmfestspielen“ nicht nur diese Doku zu sehen, sondern es gibt auch ein Konzert mit einigen der Musiker/-innen aus „Jazzfieber“ zu hören.

Weiterführende Links
„Jazzfieber. The Story Of German Jazz“

Text
Martin Laurentius
Foto
rk-film

Veröffentlicht am unter News

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