Jazz thing präsentiert:
jazzahead! 2023
Sie ist nach wie vor der größte internationale Jazz-Branchentreff: Die 17. Ausgabe der jazzahead! wird vom 27. bis zum 30. April im Congress Centrum der Messe Bremen stattfinden.
Partnerland der jazzahead! ist in diesem Jahr Deutschland, was bedeutet, dass die internationale Sichtbarkeit der deutschen Szene in diesem Jahr noch stärker ausfällt als sonst. „Es ist mehr als überfällig, dass wir Deutschland die Möglichkeit geben, sich als Jazzland zu präsentieren“, findet Projektleiterin Sybille Kornitschky.
„Man muss wissen: Die deutsche Szene steht im eigenen Land in starker Konkurrenz zu Produktionen aus dem Ausland, weil ein Booking von ausländischen Bands aufgrund der Förderstrukturen für deutsche Veranstalter zum Teil lukrativer ist, als deutsche Bands zu buchen. Deutschland ist ein sehr lukratives Importland für Jazz aus aller Welt, aber eben noch nicht so stark im Export seiner eigenen Produktionen. Hier müssen wir einfach besser werden.“
Im Zentrum der Partnerlandpräsentation stehen dabei vier „Commissioned Works“ in Kooperation mit Partnerländern, mit denen es bislang bei der jazzahead! schon einen Austausch gegeben hat: Das sind in diesem Fall Österreich, Frankreich, die Niederlande und die USA. Die künstlerische Leitung der vier „Commissioned Works“ übernimmt jeweils ein/e Musiker/-in mit gutem Netzwerk im jeweiligen Partnerland.
Für die USA hat die Saxofonistin Ingrid Laubrock ihre neue Band Lilith ins Leben gerufen, zu der Trompeter David Adewumi, Akkordeonist Adam Matlock, Bassistin Eva Lawitts, Pianistin Yvonne Rogers und Schlagzeuger Henry Mermer gehören. „Als ich über einen potenziellen Bandnamen nachdachte, kam mir in den Sinn, wie selten es ist, einen Adam und eine Eva in derselben Gruppe zu haben“, erzählt Laubrock. „Das erinnerte mich an Lilith: Adams erste Frau, die im Gegensatz zu Eva zur selben Zeit und aus demselben Ton wie Adam geformt wurde. Um Lilith ranken sich viele Mythen, doch alle haben eines gemeinsam: Sie ist nicht unterwürfig, sondern mächtig und gefürchtet. In einer Zeit, in der Frauenrechte Gefahr laufen, abgeschafft oder rückgängig gemacht zu werden, oder einfach nicht existieren, scheint es angebracht, eine gefährliche und unbequeme Frau zu feiern.“
Das Projekt aus Österreich betreut der Saxofonist Heinrich von Kalnein, der die dortige Szene als Koleiter der Jazz Bigband Graz seit Jahren gut kennt, da er sich in ihr bewegt. Er setzt auf den Trompeter Jakob Helling, die Saxofonistin Theresia Philipp, den Posaunisten Alois Eberl, den Gitarristen Hanno Busch, den Pianisten Sebastian Scobel, die Bassistin Gina Schwarz und den Schlagzeuger Reinhold Schmölzer.
Für die Niederlande hat der Schlagzeuger Felix Schlarmann eine Band zusammengestellt, in der Ben van Gelder und Mete Erker die Saxofone spielen, Olivier van Niekerk an der Gitarre und Franz von Chossy am Klavier zu hören sind. Außerdem gehören die Sängerin Liva Dumpe und der Bassist Pat Cleaver zur Band.
Das französische Projekt wird vom Tenorsaxofonisten Daniel Erdmann geleitet, der den Geiger Théo Ceccaldi, die Klarinettistin Hélène Duret, den Cellisten Vincent Courtois, den Bassisten Robert Lucaciu und die Schlagzeugerin Eva Klesse in seine Band geholt hat. Darüber hinaus werden natürlich weitere Bands aus Deutschland in Bremen zu sehen sein, am Programm, das Ende Februar bekannt gegeben werden soll, wird derzeit noch gebastelt.
Zurück bei der jazzahead! ist die Clubnacht in alter Form, das heißt, für den 28. April gibt es wieder ein Ticket für alle Locations – „Die Nacht ist der Star!“ lautet das Motto.
Ein weiteres Mal wird auch der Deutsche Jazzpreis in Bremen vergeben: Er wird in diesem Jahr bereits am Eröffnungstag, dem 27. April, im Metropol Theater verliehen. Jede/r Preisträger/-in in den zahlreichen nationalen und internationalen Kategorien kann mit einem Preisgeld von jeweils 10.000 Euro rechnen. „Der Jazzpreis“, sagt Kornitschky, „war für uns ein wichtiger Grund, diese Partnerlandwahl ins Jahr 2023 zu legen.“
Ausführliche Informationen liefert jazzahead.de.