Akosh S. & Sylvain Darrifourcq

Apoptose

(Meta/New Arts Int.)

Akosh S. & Sylvain Darrifourcq – Apoptose (Cover)Im Prinzip ist „Apoptose“ eine Live-Platte, allerdings wurden hier Ausschnitte aus drei Konzerten aus dem März dieses Jahres zusammengefügt. Eine brachiale Überblastechnik und starke Ausbrüche auf dem Tenorsaxofon kennzeichnen Akosh Szelevényi aus Ungarn, der außerdem an Klarinette, Zither und Schlagzeug zu hören ist und so manchem aus seiner Akosh S. Unit bekannt ist. Der französische Schlagzeuger Sylvain Darrifourcq ist 13 Jahre jünger als sein Duopartner, klingt aber als studierter Perkussionist durchweg wie ein alter Hase und ist als Mitglied des Quartetts des gefeierten Saxofonisten Emile Parisien zu Ruhm und Ehren gekommen. Die beiden schenken sich nichts, lassen aber neben feuriger Free-Ekstase auch ruhigere Klänge zu. Gegen Ende des vierten Titels scheint sich Szelevényi förmlich in seinem Saxofon zu verkriechen, nach zehn Minuten hitziger Energie versenkt er sich in gehauchten Tönen. Glockenklänge und Beckenquietschen kreieren anschließend eine unheilvolle Spannung, die lange gehalten wird.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 105

Veröffentlicht am unter Reviews

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