Gestorben: Mighty Sam McClain

Ist am 16.6. gestorben: Mighty Sam McClainMighty Sam McClainDie Reihen lichten sich: Mit Mighty Sam McClain ist am 16. Juni ein weiterer R&B-Sänger der ersten Generation gestorben. McClain, der 72 Jahre alt wurde, durchlebte eine wechselvolle Karriere. Mit 13 flüchtet er vor einem gewalttätigen Stiefvater aus seiner Heimat Louisiana und bereist als Backgroundsänger von Gitarrist Little Melvin Underwood die Staaten. Seinen ersten Soloerfolg hat er mit einem Cover von Patsy Clines, „Sweet Dreams“ 1966. Aufnahmesessions in Muscle Shoals, Alabama, und ein Konzert im Apollo Theatre folgen, doch 15 weitere Jahre hat er nur bescheidene Jobs im Musikbusiness in Nashville und New Orleans, lebt zwischendurch auf der Straße.

1986 die Wende: Die Neville Brothers laden ihn zu einer Tournee ein, er wird Mitglied bei Hubert Sumlin’s Blues Party, und in den 1990er schließt er sich in seiner neuen Heimat Boston der Band Uptown Revival an. Auf AudioQuest Music veröffentlicht er seine populären Alben „Give It Up To Love“ und „Sledgehammer Soul & Down Home Blues“. Spätere Scheiben erscheinen bei Crosscut, Telarc und auf seinem eigenen Verlag Mighty Music. Seine jüngsten Teamworks sind denkbar weit gestreut und reichen von Bon Jovi bis zur persischen Sängerin Mahsa Vahdat. Die intensivste künstlerische Partnerschaft ging er jedoch mit dem norwegischen Gitarristen Knut Reiersrud ein: Am 24. Juli erscheint auf ACT nun sein Vermächtnis mit dem nordischen Bluesmann, „Tears Of The World“.

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Mighty Sam McClain

Text
Stefan Franzen

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